Die "KD"-Garnitur

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Die "KD"-Garnitur ist eine Rüstungsgarnitur, die für Kaiser Karl. V in dessen Jugendjahren gefertigt wurde. Die Herstellung des Harnischs wurde bei Kolman Helmschmid aus der berühmten Plattnerfamilie der Helmschmids aus Augsburg um 1525 in Auftrag gegeben und fertiggestellt. Der Name der Rüstung leitet sich aus den Buchstaben "KD" ab, die an dem linken Brechrand (engl. Pike Guard) der Rüstung eingeätzt und vergoldet angebracht sind. Es sind die Initialen Kaiser Karl V. in zweifacher Bedeutund und Verwendung in lateinischer Sprache für "Karolus Dux" als Titel für den Herzog von Burgund und Karolus Divus" den Titel des späteren Kaisers. Da Karl zu dieser Zeit der Herzog von Burgund und Prinz Spaniens war, wurde bei der Rüstung die Thronübernahme vorausgesetzt. Die anderen Bestandteile der Garnitur die erhalten sind, werden vermutlich in den Royal Armouries im Tower von London oder in Leeds aufbewahrt.

Beschreibung[Bearbeiten]

Die "KD"-Garnitur ist in ihrer Gestaltung der Mode zur Rüstungsherstellung in der damaligen Zeit und den Jahren davor gefolgt, wohingegen aber die Gestaltung der Schulterpanzer schon den zu dieser Zeit neueren Modevorstellungen folgt. Sie besteht aus einem geschlossenen Visierhelm deutscher Machart, dessen Visier mit Luftgeben aus Löchern und Ritzen ausgestattet ist, die in sieben untereinanderliegenden, waagerechten Reihen angeordnet sind. Die Schulterpanzer sind vierfach geschoben, wobei die linke Seite mit einem erhöhten Brechrand und einem vergößerten, dreifachen Geschübe versehen ist. Der rechte Schulterpanzer ist wesentlich kleiner gehalten um der Lanze in angelegtem Zustand mehr Platz zu bieten.

Der Brustpanzer ist in der Form einer Tapulbrust (Gansbauch) geformt und mit dreifach geschobenen Tassetten sowie einem klappbaren Rüsthaken versehen. Arm- und Beinzeug sind in den üblichen Formen der Herstellungszeit gefertigt.

Die gesamte Rüstung ist blank gearbeitet und zeigt eine bänderförmige Dekoration, die in unterschiedlichen Breiten erscheint. Die Banddekoration begrenzt den Rand der einzelnen Bauteile der Rüstung, sowie den Sehschlitz des Visiers, den niedrigen Helmkamm, die Vorderseite der Beinröhren, dem Rüsthaken, der Stielscheibe am hinteren Helm sowie die oberen Abschlüsse der einzelnen Fingerplatten an den Panzerhandschuhen. Auf den Schultern, den Schwebescheiben und den Armkacheln sind Sonnensymbole ausgetrieben und vergoldet. An den Ellbogenkacheln sowie den Tassetten sind Blätter ausgearbeitet und der Helm ist mit einer vergoldeten Auflage am Helm, die aus langen Ranken und Blättern besteht, ausgestattet. Auf der gesanten Rüstung befinden sich weiterhin kleinere Gravuren unterschiedlicher Gestaltung.

Am Halsbereich, kurz unterhalb des Rüstungsrandes und des Dekorbandes ist die gravierte und vergoldete Darstellung des Orden vom Goldenen Vlies gearbeitet, dessen Träger Karl V. war[1],[2].

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Calvert Frederick, Spanish Arms and Armour, Being a Historical and Descriptive Account of the Royal Armoury of Madrid, Verlag BiblioBazaar, LLC, 2009, Seite 76-80, ISBN 978-1-110-30831-6
  2. Kunsthistorisches Museum Wien, Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien, Band 35, Verlag A. Schroll & Company, 1975, Seite 24, 25, 36

Literatur[Bearbeiten]

  • Antonio Domínguez Ortiz, Concha Herrero Carretero, José-A. Godoy, Patrimonio Nacional, Metropolitan Museum of Art: Resplendence of the Spanish Monarchy: Renaissance Tapestries and Armor from the Patrimonio Nacional. Metropolitan Museum of Art, 1991, ISBN 978-0-87099-621-4, S. 124–129 (engl.).

Weblinks[Bearbeiten]

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