Feldkürass des Kurfürsten Friedrich August I. von Sachsen

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Friedrich August III. im Krönungsornat des Königreichs Polen

Der Feldkürass des Kurfürsten Friedrich August I. von Sachsen ist eine Rüstung, die vor dem Jahre 1695 für Friedrich August I. von Sachsen auch "August der Starke" genannt, gefertigt wurde.

Beschreibung[Bearbeiten]

Der Feldkürass des Kurfürsten Friedrich August I. von Sachsen war ursprünglich schwarz eingefärbt. Er wurde nachweislich von Friedrich August I. auf seinem Feldzug gegen Ungarn in den Jahren 1695 bis 1696 getragen. Da er der Nachfolger von Jan III. Sobieski auf dem polnischen Königsthron werden sollte, dachte er daran diesen Harnisch zu den Krönungszeremonien 1697 zu tragen. Der Harnisch sollte auf seine Rolle im Krieg gegen die Türken in der Belagerung Wiens hinweisen, was ihm vorteilhaft erschien da bereits Sobieski und auch sein eigener Vater Kurfürst Georg III. von Sachsen eine wichtige Rolle im Krieg und beim Entsatz von Wien spielten. Er ließ daraufhin die Rüstung Polieren, um die schwarze Färbung zu entfernen und sie ansehbarer zu machen.

Nach der Krönung diente die Rüstung als Schaustück in Dresden, zusammen mit den anderen Kroninsignien von denen Kopien gefertigt wurden und dem Krönungsornat des Königreichs Polen. Die Rüstung verblieb bis 1702 in der Ausstellung, wurde aber durch die Geschehnisse der Nordischen Kriege durch eine andere, blanke Rüstung für den Kampf zu Fuß ersetzt und das Orginal vor der Schlacht von Pińczównach Krakau verbracht. Da Friedrich August die Rüstung danach wieder Verwenden wollte, ließ er sie in den ursprünglichen Zustand zurückversetzen und neu schwärzen.

Das heutige Aussehen wurde durch einen Belag aus Leder, der auf dem Brustpanzer und dem Helm im Jahre 1734 angebracht wurde erreicht. Der Helm besteht aus getriebenem Eisen, auf dem das Leder in Streifen angebracht wurde. Der Brustpanzer ist in der Form eines normalen Brustpanzers der Herstellungszeit gefertigt. Verschlussbänder sind auf beiden Schultern angebracht. Vorder und Rückseite sind mit weißgegerbtem Leder belegt und die Innenseite ist mit rotem Samt ausgepolstert.

Die Rüstung weist folgende Gewichte auf:

  • Brustpanzer 8.800 g
  • Rückenpanzer 4.255 g
  • Helm 4.080 g

Das Gesamtgewicht beträgt 17.639 g.

Die Rüstung wird heute in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden aufbewahrt.[1]

Trivia[Bearbeiten]

Friedrich August I. war in jüngeren Jahren ein begeisterter Turnierreiter und nahm an über 55 Turnieren Teil, die zwischen seinem 18. und 44. Lebensjahr abgehalten wurden. Auch von Turnieren in höherem Alter gibt es Belege. Zwei schwere Rüstungen für das Scharfrennen aus seinem Besitz befinden sich noch in den Dresdner Sammlungen. Bei einem Turnier am 12. Februar 1533 in Dresden zeigte er das sein Zuname "August der Starke" nicht aus Spaß bestand. Er fasste beim Turnier den Ritter Sigmund Pflug am Bart der Rüstung und hob ihn aus dem Sattel. Pflug presste jedoch seine Beine zusammen um sich am Pferd festzuhalten. Daraufhin stürzte er zusammen mit seinem Pferd um[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Die Rüstung auf der Website der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, (eingesehen am 26. Oktober 2013)
  2. Woldemar von Seidlitz: Die Kunst in Dresden vom Mittelalter Bis Zur Neuzeit. Band 2. Books on Demand, 2013, ISBN 978-3-95491-199-8, S. 203.
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