Harnisch und Rossharnisch des Pankraz von Freiberg

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Harnisch und Rossharnisch des Pankraz von Freiberg

Der Harnisch und Rossharnisch des Pankraz von Freiberg ist eine Rüstung für Mann und Ross, die etwa im Jahre 1535 bis 1540 (Harnisch) und 1554 (Rossharnisch) von dem deutschen Plattner Wolfgang Großschedel aus Augsburg für den Hofmarschall Pankraz von Freyberg zu Hohenaschau gefertigt wurde. Großschedels Arbeit an dem Harnisch ist sicher, die an dem Rossharnisch fast sicher, da an dem Mannsharnisch seine Beschlagmarken vorzufinden sind. Der Rossharnisch stammt so gut wie sicher aus seiner Hand, da sie exakt in seinem Stil gearbeitet, aber ohne Marken gefertigt wurde.

Beschreibung[Bearbeiten]

Pankraz von Freiberg, Gemälde von Hans Mielich, 1545

Der Harnisch besteht aus einer vollständigen Zusammenstellung der Bestandteile einer Rüstung dieser Zeit, nämlich eines geschlossenen Visierhelms, eines Brust- und Rückenpanzers (Tapulbrust), eines vollständigen Armzeugs mit Ellbogenkacheln und Brechrändern, kurzen Tassetten, dem vollständigen Beinzeug, Panzerstiefeln und Panzerhandschuhen.

Die Dekoration auf dem Harnisch besteht aus figürlichen Darstellungen, floralen Motiven und dekorativen Elementen, die in Bändern angeordnet sind, die auf Arbeiten des deutschen Malers, Druckers und Kuferstechers Barthel Beham (* um 1502 in Nürnberg; † 1540 in Bologna, Italien) basieren. Ursprünglich ist der Harnisch Teil einer Rüstungsgarnitur, die mit zusätzlichen Verstärkungs- oder Wechselteilen versehen war, damit die Rüstung an die verschiedenen Turnierarten und auch dem Kampf angepasst werden konnte. Alle diese Teile sind heute wahrscheinlich nicht mehr erhalten. Der Rossharnisch ist auf das Jahr 1554 datiert und vollständig erhalten. Er besteht aus einem Krupper, einem Fürbug, einem Crinet mit Kettenpanzer um den Hals und einer Rossstirn sowie einem Stechsattel. Auf den Platten sind keinerlei Beschlagmarken vorhanden, womit die Zuordnung zum Plattner, der sie hergestellt hat, schwierig ist. Durch die Ausführung der Arbeit und deren Fertigungs- und Gestaltungsstil ist sie mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls Großschedel zuzurechen. Der Kruper besteht aus Leder, das mit Stahlplatten beweglich besetzt und duurchbrochen gearbeitet ist. Alle übrigen Panzerteile bestehen aus Stahl. Die Rossstirn ist mit dem Wappen der Familie Freiberg von Aschau versehen, die aus Bayern stammt. Die gesamte Rüstung wurde in der Waffenkammer der Freibergs, in deren Stammsitz Schloss Hohenaschau bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts aufbewahrt.[1] Duch Verkauf kam sie in den Besitz des Metropolitan Museum of Art, New York, wo sie heute ausgestellt ist.[1]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Beschreibung der Rüstungen auf der Website des Metropolitan Museum of Art, New York, (engl., eingesehen am 30. November 2013)
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