Matthäus Frauenpreis
Matthäus Frauenpreis d.Ä. auch Frauenpreiß, Frawenpreiss oder Frauenpreiss (* um 1530 Augsburg-† nach 1574) war ein bekannter Plattner aus Augsburg.
Inhaltsverzeichnis
Leben[Bearbeiten]
Matthäus Frauenpreis d.Ä. gilt neben Desiderius Helmschmid und Anton Pfeffenhauser als der geachtetste deutsche Plattner des 16. Jahrhunderts. Erstmals erscheint er in den Steuerdokumenten im Jahre 1555 aber ohne Steuerzahlungen und im Jahre 1557 mit Steuerabgaben. Frauenpreis war mit der Plattnerfamilie Helmschmid verwandt, ebenso wie der Ätzmaler Jörg Sorg, indem er die Witwe von Kolmans Sohn Brictius Helmschmid († 1529), Anna Hertzler († 1570) heiratete. Eine Zusammenarbeit war also naheliegend. Mit Jörg Sorg arbeitete er an wahrscheinlich 15 Rüstungen und Garnituren zusammen.
Seine bekannteste Arbeit ist der Harnisch für Kaiser Maximilian II., die sogenannte "Königsgarnitur", der heute in den Sammlungen des Kunsthistorischen Museums Wien aufbewahrt wird.
Als der Bedarf für Rüstungen zurückging konnte er seine Werkstatt nicht erhalten. Nach Aussagen des Augsburger Kaufmanns Hans Fugger in einem Brief vom 31.April.1572, musste er sogar seine Werkstatt veräussern. Dies ist auch durch die Steuerdokumente der Stadt Augsburg nachweisbar. In den Jahren um 1560 zahlte er noch einen Steuerbetrag von 1568,6 Gulden, wohingegen er erst in den Jahren 1573 und 1574 wieder in den Steuerdokumenten erschien, jedoch ohne Steuerzahlungen[1].
Frauenpreiß führte eine Meistermarke, die genau wie die seines Vaters aus einem Wappenchild mit einer dreiblütigen Blume bestand[2].
Werk[Bearbeiten]
- Tonnenrockharnisch der "Königsgarnitur"
- Turnierharnisch zur "Königsgarnitur"
- Brechscheibe zur Königsgarnitur
- Halbe Rossstirn der Königsgarnitur
- Gupfe zur Königsgarnitur Bilder der Königsgarnitur, hergestellt von Matthäus Frauenpreis, Ätzarbeiten von Jörg Sorg, [1] im Metropolitan Museum New York.
- Helm im Eremitage Museum Sankt Petersburg
- Ausschnitt aus einer Brustplatte mit Ätzdekor von M. Frauenpreis, Ätzmalerei Jörg Sorg
- Halbe Rossstirn in einem Auktionskatalog der Firma Fischer in Luzern, Auktionsnummer 56, Abbildung Tafel 14, Online einsehbar
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Webseite von Deutsche Biografie, (deut., eingesehen am 28. September 2013)
- ↑ Wendelin Boeheim, Handbuch der Waffenkunde, Nachdr. d. Ausg. Leipzig 1890, Fourier Verlag, Wiesbaden 1985, Seite 646, ISBN 978-3-201-00257-8
Literatur[Bearbeiten]
- Wendelin Boeheim: Augsburger Waffenschmiede, ihre Werke und ihre Beziehungen zum kaiserlichen und zu anderen Höfen: I. Die Helmschmied - (II. Matthäus Frauenpreis Frawenbrys, Vater und Sohn), III. Anton Pfeffenhauser. Veröffentlicht 1891, in: Jb. d. Kunsthist. Slgg. d. Allerhöchsten Kaiserhauses XII, 1892, S. 221 ff.
- Wendelin Boeheim: Meister der Waffenschmiedekunst vom XIV. bis ins XVIII. Jahrhundert: Ein Beitrag zur Geschichte der Kunst und des Kunsthandwerks. W. Moeser, 1897, S. 72 ff.
- Bruno Thomas: Die Harnische Maximilians II von 1550, Band 9;Band 1942 von Zeitschrift des deutschen Vereins f. Kunst-Wissenschaft. Verlag für Kunstwissen, 1942, S. 93 ff.
- Max von Ehrenthal: Zwei Harnische von Matthäus Frauenpreis dem älteren im Königlichen Historischen Museum zu Dresden und auf der Wartburg.
- Bayerischer Verein der Kunstfreunde (Museumsverein), Kunstwissenschaftliche Gesellschaft in München, Staatliche Kunstsammlungen, München, Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst. Prestel, 1962, S. 164–165.