Rüstung des Burghauptmanns Reinherr Schenck

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Rüstung mit Zweihänder im Vergleich mit danebenstehender Standardrüstung

Die Rüstung des Burghauptmanns Reinherr Schenck ist eine Rüstung, die dem Burghauptmann (Kastellan) der Burg Hochosterwitz Reinherr Schenk (um 1334) gehört haben soll.

Geschichte[Bearbeiten]

Schenck wird in der Sage um die Belagerung der Burg Hochosterwitz um das Jahr 1400 in der „Kärntner Chronik“ von Jakob Unrest (* um 1430 in Bayern oder Kärnten; † 1500 wohl in St. Martin am Techelsberg) erwähnt. In dieser Sage, deren Wahrheitsgehalt nicht feststellbar ist, soll Margarete von Tirol (auch „Margarete Maultasch“; * 1318 in Tirol; † 3. Oktober 1369 in Wien) versucht haben, die Burg Hochosterwitz zu Belagern. In Unmut über eine bestehende Intrige setzte sie ihre Truppen in Marsch auf Kärnten. Der erste Angriff erfolgte auf die Burg Dietrichstein, nahe dem Ort Feldkirchen, die sie belagerte und zerstörte. Danach begann die Belagerung der Burg Hochosterwitz, bei der sich das Heer auf eine lange Belagerung einstellte. Margarete von Tirol rechnete damit, dass man die Burg nach einiger Zeit aushungern konnte. Dank der Voraussicht Schencks erwies sich dies als nicht gerade einfach, da Schenck Tonnen an Lebensmittel in den Lagerräumen der Burg eingelagert hatte, bevor man die Burgtore gegen den Angriff verschloss.

Nach einigen Monaten, die die Belagerung andauerte, wurden die Lebensmittel knapp. Schenck ersann eine List um den Gegner zu täuschen. Er ließ den letzten noch lebenden Ochsen in der Burg schlachten, ausweiden und füllte den Bauchraum mit Getreide. Anschließend warf man den Kadaver über die Burgmauern vor die am Fuß des Burgberges versammelte Belagerungsstreitmacht. Der Plan gelang. Margarete von Tirol glaubte, dass noch genügend Vorräte in der Burg seien, um die Belagerung noch lange Zeit durchhalten zu können. Entmutigt zog sie mit ihrem Heer ab.[1]

Die Rüstung[Bearbeiten]

Die Rüstung des Burghauptmanns Reinherr Schenck besteht aus einer Sturmhaube, Brust- und Rückenpanzer, Achseln, Tassetten und einem Zweihänder. Die Rüstung stammt etwa aus der Zeit um das 16. Jahrhundert und hat eine Höhe von 225 cm. Der ursprüngliche Plattner, der die Rüstung hergestellt hat, ist nicht bekannt. Sie gleicht bis auf ihre Maße einer normalen Rüstung für Landsknechte und ist in typischer Schwarz-weiß-Arbeit ausgeführt, das heißt, dass Teile der Rüstung blank belassen, andere Teile aber schwarz gefärbt wurden. Das Schwert zur Rüstung ist ebenfalls weit größer als ein normaler Zweihänder gearbeitet und wahrscheinlich eine Maßanfertigung für Schenck.

Da die Rüstung zu zerfallen begann, wurde sie 2009 von dem Restaurator, Kunst- sowie Schwert- und Harnischschmied Johann Schmidberger aus Molln zusammen mit dem Schwert restauriert.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Website der Kleine Zeitung, (deut., eingesehen am 11. Dezember 2013)
  2. Locicnik: Mollner restauriert Riesen. In: Nachrichten.at. 10. April 2009, abgerufen am 11. Dezember 2013 (Bericht über die Restaurierung der Rüstung und des Schwertes).

Weblinks[Bearbeiten]

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