Rüstung eines Mitgliedes der Barberini Familie

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Wappen der Barberini Familie

Die Rüstung eines Mitgliedes der Barberini Familie ist eine italienische Rüstung, die um die Jahre 1623–1630 in Mailand/Italien gefertigt wurde. Es handelt sich dabei um eine typische Dreiviertelrüstung für den Einsatz in der schweren Kavallerie. Da die Rüstung sehr aufwendig und Prunkvoll gefertigt wurde lässt sicher erscheinen das die primäre Verwendung dazu diente bei Zeremonien und Feierlichkeiten getragen zu werden. Auf der Rüstung ist mehrfach das Wappen der Barberini Familie zu sehen, einem italienischen Adelsgeschlecht, das im 17. Jahrhundert großen Einfluß besaß, zumahl einer ihrer Angehörigen Papst Urbans VIII. , eigentlich Maffeo Barberini (* 5. April 1568 in Florenz; † 29. Juli 1644 in Rom) war.

Beschreibung[Bearbeiten]

Die Rüstung ist im typischen Stil der Kavallerieharnische des 17. Jahrhunderts gefertigt. Der Helm ist fast kugelförmig und hat einen niedrigen Helmkamm. Das Visier ist klappbar und ohne Vorsprünge wie Nase oder Mund- Augenbereich gefertigt, so das die Kugelform übernommen wird. Das Visier hat zwei glatte Augenschlitze und darunter, von einem Steg abgetrennt, fünf schmale, schlitzförmige, vertikale Luftgeben auf jeder Seite des Visiers, sowie einen leichten Grat in der Visiermitte.

Der Ringkragen ist mit drei breiten Reifen dreifach geschoben und am Halsbereich eng anliegend.

Das vollständige Armzeug ist an den Achseln vierfach am oberen Schulterpanzer und vierfach am unteren Bereich des Schulterpanzers geschoben. Die Armröhren sind komplett geschlossen und auf der Innenseite der Ellbogen fünfzehnfach geschoben. Am Schulterpanzer sind sie durch ein Drehgelenk mit dem Schulterpanzer verbunden und so leicht drehbar ohne eine Schwachstelle zu bieten.

Der Brustpanzer ist mit einem leichten Mittelgrat versehen und mit einem breiten Bauchring ausgestattet, an dem die knielangen Tassetten angehangen sind.

Der Handschutz besteht aus halben Panzerhandschuhen mit Stulpen, die nur bis zu den Fingerknöcheln reichen. Zum besseren Schutz und um die Zügel des Pferdes besser halten zu können, wurden kräftige Lederhandschuhe unter den Panzerhandschuhen getragen.

Die Tassetten sind wie zu dieser Zeit üblich knielang gefertigt und insgesamt je neunzehnfach geschoben. Auf der Innenseite sind die einzelnen Geschübe durch angenietete Lederstreifen miteinander beweglich verbunden.

Dekoration[Bearbeiten]

Die Ornamente sind durch Punzen und Gravuren geschaffen. Sie sind in unterschiedlich breiten Bändern angeordnet, die vertikal über den gesamten Harnisch verlaufen. In den breiteren Bändern wird die Ornamentik durch Abbildungen von Ranken und Blüten gestaltet. Zwischen den Blüten ist mehrfach ein Medaillon mit einer Krone versehen zu sehen, das das Wappen der Barberini Familie trägt, das u.a. aus drei Bienen besteht[1]. Zwischen den breiteren Bändern sind zur Trennung schmalere Bänder angelegt, die mit punktförmigen Gravuren, zum einen kleine, dicht nebeneinander liegenden Punkten an den Seitenrändern und größeren Punkten in der Mitte, die einen größeren Abstand zueinander haben. Diese Dekoration ist auf allen Rüstungsbestandteilen gleich angebracht.

Die Rüstung wirde heute im Metropolitan Museum New York aufbewahrt[2].

Einzelnachweise[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

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