Schwedischer Kronenhelm Gustav Vasas

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Kronenhelm Gustav Vasas von Schweden

Ein Schwedischer Kronenhelm Gustav Vasas ist ein Helm, also eine sogenannte "Schutzwaffe", der im Jahre 1540 in Nürnberg von dem Plattner Kunz Lochner geschaffen wurde. Er wurde von dem schwedischen König Gustav I. Wasa (schwedisch Gustav Vasa, Gustav Eriksson Vasa oder Gustav I.– damals eigentlich Gustav Eriksson; * Mai 1496; † 29. September 1560 in Stockholm) sowie von Johann III. von Schweden (* 20. Dezember 1537 auf Schloss Stegeborg in Östergötland; † 17. November 1592 in Stockholm) getragen.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung[Bearbeiten]

 
Der Helm von hinten

Der Helm besteht aus Stahlblech, ist im oberen Kopfbereich in der Form eines indischen Kulah Khud oder eines türkischen Chicha gearbeitet. Im Stirnbereich ist eine Krone aus vergoldetem Stahlblech angearbeitet, der den Helm im ganzen umläuft. An die Kalotte sind die Wangenklappe mit Scharnieren angehangen und beweglich gestaltet. Am unteren Ende der Wangenklappen und der Helmkalotte sind dreiteilige, also für den Halsbereich hinten sowie vorn rechts und links, Halsreifen angebracht und miteinander vernietet. Die Halsreifen sind vierfach nach unten überlappend geschoben. Der Verschluß erfolgt über einen Drehbolzen. Die Wangenklappen dienen im Fall dieses Helmes zum ersten Schutz aber auch höherer Bequemlichkeit beim Anlegen des Helmes. In der Mitte der Wangenklappen sind durchbrochene Scheiben angebracht, deren kreisförmige Löcher ein wesentlich besseres Hören unter dem Helm erlauben. Beide Scheiben sind auf ihrer Oberfläche mit einem feinen Blumen- und Rankenmuster graviert und vergoldet. An den Seiten sind Befestigungsstellen für ein Visier vorhanden, wobei das Visier selbst nicht mehr erhalten ist.

Der untere Halsreif ist seilförmig ("geseilt") gestaltet und bis zu drei Viertel mit Gravuren versehen und anschließend feuervergoldet. Auf den übrigen Halsreifen sind die gleichen Gavuren wie auf dem unteren zu sehen, jedoch sind diese nicht vergoldet. Ebenso ist die Krone mit Mustern in Kreis- und Blütenform, sowie am oberen Ende mit Kleeblätter ähnlichen Motiven verziert und auch vergoldet. Alle an dem Helm verwendete Nieten sind ebenfalls vergoldet. Um die Nietenköpfe herum ist ein Blütenornament angebracht. Teile der Helm- und Kronendekoration sind zum Teil nicht- oder nur schlecht erhalten. Von den Kleeblattornamenten ist nur noch eines voll erhalten, von den anderen nur Reste.

Auf der spitz zulaufenden Helmoberseite ist ebenfalls eine Verzierung in Form eines christlichen Kreuzes zu finden, das nur direkt von oben sichtbar ist. Diese Kreuz ist ebenfalls Feuervergoldet.

Im Jahre 1580 wurde die Krone auf den Beerdigungsfeierlichkeiten zum Tode Gustav Wasas mitgeführt, was aus einem Eintrag des Kleiderkammerinventariats ersichtbar ist (Königliche Waffenkammer inv. Nr. 26.700-26.714).

Der Helm hat eine Höhe von ca. 415 mm und eine Breite von ca. 220 mm.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

J. F. Schwietering: Philologische Schriften. W. Fink, 1969, S. 296.

Weblinks[Bearbeiten]