Sturmhaube Henri II. von Frankreich

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Der Helm von vorn

Die Sturmhaube Henri II. von Frankreich ({{FrS|„Bourginotte“), ist ein Helm, der etwa im Jahre 1550, vermutlich in Mailand gefertigt wurde. Die Sturmhaube stammt aus dem Besitz Henri II. von Frankreich und wird heute im Musée de l’Armée in Paris aufbewahrt. Vom Stil der Herstellung und Dekoration wird er den mailänder Werkstätten zugeordnet. Der ausführende Hersteller ist nicht bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung[Bearbeiten]

Der Helm besteht aus einer Helmkalotte in üblicher Form, mit Wangenklappen, einem spitzen Augenschirm und einem kurzen Helmkamm. Auf der Rückseite des Helmes ist ein Helmbuschhalter angebracht. Die gesamte Oberfläche des Helmes ist mit Verzierungen geschmückt, die durch Treiben, Gravieren sowie Vergolden und Versilbern ausgeführt sind. Die Dekorarbeiten sind meisterlich ausgeführt worden, so das einer der bekannten Mailänder Meister für die Herstellung angenommen werden kann.

Die Seiten der Kalotte sind fast im Ganzen mit der Darstellung von verschiedenen Trophäen verziert. Darunter zu sehen sind Waffen, wie Äxte, Hellebarten, Speere, Schwerter, Pfeil und Bogen, Schilde, Musikinstrumente, Gefäße, Rüstungsteile und Standarten. Die Wangenklappen sind mit einem Scharnier beweglich am Helm befestigt. Die Dekore auf diesen bestehen aus figürlichen Darstellungen von Götterfiguren, auch weibliche, die Trompeten in den Händen halten. Auf der Vorderseite sieht man zwei geflügelte Putten die Gegenstände in den nach oben gerichteten Händen halten. Der linke Putte trägt ein Buch oder ein Schild, auf dem der Buchstaben „C“ zu sehen ist. Der rechte trägt das Symbol eines Halbmondes, der das Zeichen der Familie Vallois ist. Rechts und links sind sie von zwei größeren Figuren flankiert, die in prunkvolle Rüstungen mit Umhängen und Helmen mit Federbüschen gekleidet sind und auf die Putten zulaufen. Bei den Figuren handelt es sich um die Gottheiten Mars (rechts) und Bellona (links), die im antiken römischen Reich Götter des Krieges darstellten. Sie halten an dem jeweils ausgestreckten rechten oder linken arm eine Krone, die beide umfassen und die sich genau über den beiden Putten befindet.

Auf dem Augenschild befindet sich in der Mitte unter den Putten eine Kartusche auf der eine nackte Männerfigur liegt. Direkt darunter ein bärtiges Männergesicht oder eine Maske, die ebenso wie die Kartusche von Akanthusranken umgeben ist. Darunter befinden sich Blattranken mit Früchten, die zu beiden Seiten des Augenschirmes verlaufen. Der Helmkamm ist auf der Vorderseite mit einer weiteren geflügelten Putte dekoriert, deren Flügel zu den Seiten gespreizt sind. Er ist mit Pfeil und Bogen bewaffnet und trägt eine Schärpe. Auf den Seiten des Kammes sind figürliche Darstellungen und Kartuschen zu sehen. Unter anderem sieht man einen Drachen mit Flügeln, eine nackte Frauenfigur in einer Kartusche, eine Trophäe mit einem Bogen und einem Pfeilköcher, ein gekröntes Haupt in einer Kartusche und Blumen. Die Oberseite zieren Maskendarstellungen, Früchteranken, Löwenmasken und ähnliches. Der Hintergrund ist in Gold gehalten, während hervortretende Bereiche mit Schwarz und Silber hervorgehoben sind.

Zum Helm gehört noch ein ähnlich dekorierter Prunkschild, der sich heute in der Wallace Collection befindet.[1]

Galerie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Prunkschild (A325) auf der Website der Wallace Collection, (engl., eingesehen am 02. April 2014)
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