Tibetischer Kniepanzer

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Tibetischer Kniepanzer

Ein Tibetischer Kniepanzer ist ein Bestandteil, das zu einer tibetischen Rüstung gehört. Diese Art der Panzerung wurde im 15. Jahrhundert bis zum 17. Jahrhundert in Tibet benutzt. Es ist nicht ganz gesichert, ob es sich um einen Knie- oder Schulterschutz handelt, da sich diese Bauteile in Größe und Form sehr ähnlich sind. Die Tendenz geht aber dazu, dass sie als Kniepanzer verwendet wurden.

Beschreibung[Bearbeiten]

Detailansicht

Die beiden Exemplare, je eines im Metropolitan Museum of Art (Inventarnummer 2001.559) und eines im Victoria and Albert Museum in London (Ausstellungskatalog Nr. 49) sind bis auf kleine Unterschiede gleich gearbeitet und die einzig bekannten Exemplare, die bis heute bekannt sind. Die beiden Exemplare zeigen viele Übereinstimmungen in Material und Bauart mit einer Tibetischen Rossstirn, die im Ausstellungskatalog (Katalog Nr. 29) zu sehen ist. Aus den genannten Gründen nimmt man an das diese beiden Stücke und die Rossstirn zur selben Zeit und am selben Ort gefertigt wurden.

Die Panzerung besteht aus neun überlappenden Reihen aus Metallschuppen, die flexibel auf eine Lederunterlage aufgenäht sind. Die Lederunterlage ist im vorderen Bereich halbkreisförmig zugeschnitten und am oberen Ende nach beiden Seiten leicht breiter in der Form von zwei kleinen, rechteckigen Flächen gearbeitet. Dünnere Lederstreifen verlaufen vertikal über die Platten und sind mit jeder Platte durch Löcher in den Platten gezogen, um diese besser zu verbinden. Die Schuppen sind ähnlich eines Fischschwanzes geformt und mit einem Mittelgrat versehen. Jede Schuppe ist mit zwei Löchern versehen, die zur Befestigung mit den vorher erwähnten Lederriemen dienen.

Die Unterschiede zwischen den Exemplaren sind minimal. Bei dem Exemplar im Metropolitan Museum sind an der mittleren Schuppenreihe einige der am unteren Ende sitzenden Schuppen größer als bei dem Exemplar im Victoria and Albert Museum, dessen Schuppen die gleiche Größe an dieser Stelle besitzen. Weiterhin sind die Schuppen an den Rändern der Metropolitan-Version quadratisch gearbeitet, während die Schuppen an den Rändern der Victoria and Albert-Version leicht schildförmig sind. Der größte Unterschied ist die Anordnung der Schuppen, die bei dem Metropolitan Exemplar sich nach unten hin überlappen, die des Victoria and Albert Exemplars aufwärts. Außerdem gibt es Unterschiede an den Lederbestandteilen.

Die Kniepanzer im Victoria and Albert Museum sind flach und schmal, was daran liegen könnte, das die Lederbestandteile bei diesem Exemplar im Laufe der Zeit hart geworden sind, während der Kniepanzer im Metropolitan Museum noch geschmeidiger ist und sich eher an der Form eines Knies orientiert.[1]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Donald J. LaRocca, Warriors of the Himalayas: Rediscovering the Arms and Armor of Tibet, Verlag Metropolitan Museum of Art, 2006, Seite 139, ISBN 978-1-58839-180-3
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